Bastianos Lembeh
Das erste Mal Lembeh und die Vorfreude ist riesig. Wir haben uns aufgrund der sehr guten Bewertungen (Tripadvisor 4,5*) und den Empfehlungen durch Aquaventure für das Bastianos Lembeh, welches auf der kleinen Insel Lembeh liegt, entschieden.
Das Bastianos Lembeh liegt nur 15 Bootsminuten vom Hafen in Bitung im Nordosten Sulawesis entfernt, die Straße von Lembeh selbst ist gerade einmal 12 km lang und maximal 3 km breit, jedoch sorgt der enorme Schifffahrtsverkehr rund um den Hafen Bitungs und die Mengen an Müll dafür, dass die „Lembeh Strait“ eines der weltbesten Tauchgebiete für Makroliebhaber ist und begeistert mit seiner unglaublichen Artenvielfalt im Makrobereich.
Anreise
Die Anreise erfolgt in der Regel über den Flughafen Manado und von dort geht es weiter mit dem Auto in die Hafenstadt Bitung im Osten, die Fahrt dauert etwas über eine Stunde, es kann aber auch mal wetterabhängig etwas länger dauern. Vom Hafen aus erfolgt dann eine 15-minütige Bootsfahrt zum Bastianos Resort auf der Insel Lembeh.
Die schnellste Verbindung von Deutschland aus hat man von Frankfurt über Singapur nach Manado, wie so oft waren wir auch diesmal mit Singapore Airlines unterwegs und wurden nicht enttäuscht. Die komplette Anreise betrug ca. 20 Stunden (13h FRA-SIN und 3h SIN-MDC) und ist dank des Aufenthaltes in Singapur ohne Probleme zu überstehen.
Angekommen im Resort wurden wir freundlich von den Mitarbeitern Willkommen geheißen und erhielten eine kurze Einführung in das Resort, später am Nachmittag gab es dann auch noch bei einem kühlen Cocktail eine ausführliche Einweisung durch Thomas den Resortleiter. Sehr positiv aufgefallen sind die Alu-Flaschen die jeder Gast erhält um diese für Wasser/Tee etc. immer wieder verwenden zu können, eine „Trinkstation“ gab es im Restaurant und am Empfang.
Ausstattung
Das Resort verfügt über insgesamt 22 Zimmer und alle Zimmer sind ausgestattet mit Doppelbetten, Ablagemöglichkeiten, Leselampe, Moskitonetz, Ventilator sowie einer Terrasse mit Sitzgelegenheiten. Optional kann eine Klimaanlage hinzugebucht werden. Aufgrund der Hanglage ist das Hotel in mehrere Ebenen unterteilt, direkt am Meer gelegen ist die Tauchbasis, der Kameraraum und der Empfang, zusätzlich gibt es dort 3 Wasserbugalows. Einen Strand mit Liegen gibt es durch die beschriebene Hanglage nicht. Weiter oben findet man dann die ersten geräumigen Zimmer sowie das SPA, auf der obersten Ebene ist dann das Restaurant, die Bar, der großzügige Pool mit ausreichend Liegen und weitere Zimmer. Man legt also am Tag schon einige Höhenmeter zurück, was einem aber nichts groß ausmacht, da man von den Treppen einen wunderschönen Ausblick über die Lembeh Strait Richtung Bitung und den Gunung Klabat (Vulkan) hat. Das Resort verfügt über eine ausreichend stabile W-Lan Verbindung am Empfang, der Tauchbasis, dem Restaurant und in einem Großteil der Zimmer.
Das Wellness Center haben wir nicht in Anspruch genommen, es bietet jedoch eine große Anzahl an unterschiedlichsten Massagen und Behandlungen an. Es ist generell anzuraten nicht Barfuß zu laufen, da die Wege alle sehr heiß werden können.
Essen/Service
Was uns extrem positiv aufgefallen ist, das Personal im Restaurant und auch auf den Booten ist immer darauf bedacht, das Gäste ausreichend und genügend trinken. Sobald das Wasserglas nur ansatzweise halb leer ist, wird sofort nachgeschenkt. Frühstück, Mittag- und Abendessen wird im Restaurant an vorab zugewiesenen Tischen angeboten und besteht aus einem landestypischen Buffet. Man bekommt seinen Tisch bei der Ankunft zugewiesen und behält diesen auch für den gesamten Aufenthalt. Wir haben uns nach ein paar Tagen Aufenthalt mit einem Alleinreisenden Taucher, den wir beim Tauchen kennengelernt hatten, zusammengesetzt. Dieser Platzwechsel sorgte beim Personal für kurzfristige Verwirrung, ist aber trotzdem durchaus möglich gewesen.
Das Essen ist durchweg sehr lecker und bietet eine ausreichende Auswahl an unterschiedlichsten Speisen, Obst und Desserts.
Tauchen
Viele Berichte die wir gelesen haben, beschrieben wie trüb das Wasser, wie schlecht die Sicht oder Baggersee like Lembeh doch sei. Wir wurden eines besseren belehrt.
Wenn man Korallenriffe wie in Ägypten mit Sichtweiten von 30m und mehr erwartet, wird man natürlich enttäuscht sein…. ABER, dafür kommt man auch nicht nach Lembeh. Trotz allem hat man Sichtweiten bis zu 15m. Die Bodenbeschaffenheit, bestehend aus schwarzem Sand, Müll und gelegentlichen Korallenblöcken mag einem auch zunächst langweilig und trist vorkommen, als Makrofotograf fühlt man sich jedoch im Paradies. Gerade in Anbetracht der Tatsache der außergewöhnlichen Vielfalt an Schnecken, quasi ein El Dorado für jeden Schneckenliebhaber.
Täglich werden bis zu 5 Tauchgänge angeboten, zwei am Vormittag und einer am Nachmittag, zusätzlich ein Dämmerungstauchgang um Mandarinfische zu bestaunen (nicht immer möglich) und einen Nachttauchgang. Bei den ersten beiden Tauchgängen verbringt man die Oberflächenpause auf dem komfortabel ausgestatteten Boot und bekommt zwischendurch Tee und Obst serviert. Nach allen anderen Tauchgängen kommt man zurück ins Resort. Jedes Boot ist unter anderem mit einer Toilette, Wasserbecken für Kameras und Notfallsauerstoff ausgestattet. Getaucht wird normalerweise mit maximal vier Personen plus Guide, dies ist vor allem für Fotografen sehr angenehm. Wir hatten das Glück oft nur zu dritt unterwegs zu sein. Die meisten Tauchgänge haben eine maximale Tauchtiefe von 25 Metern und sind zeitlich nicht wirklich limitiert, im Schnitt waren wir über 80 Minuten je Tauchgang im Wasser. Wenn man viele dieser Tauchgänge so unternimmt ist es ratsam mit Nitrox zu tauchen, denn sonst geht einem sehr schnell die Nullzeit aus.
Es gibt in der Lembeh Strait so viele unbeschreibliche Tauchplätze, wir versuchen es jedoch und beschreiben unsere persönlichen Top 3.
Hairball ist ein sandiger Tauchplatz im Norden der Lembeh Strait, in einer kleinen Bucht gelegen. Dort haben wir zum ersten Mal einen Hairy Frogfish gefunden, jedoch war dies nicht das einzige Highlight, Wonderpus Octopus und Coconut Octopus waren ständige Begleiter während der Tauchgänge.
Ein sehr beliebter Tauchplatz direkt am Festland gelegen ist Nudi Falls. Das Boot macht an herabhängenden Ästen fest und man findet unter Wasser überraschenderweise sogar viele Korallenfelder. Beim Auftauchen kommt man an einer kleinen mit Korallen bedeckten Steilwand vorbei, in welcher wir neben zwei Lembeh Seadragons auch eine „elektrische“ Jakobsmuschel gefunden haben. Der Tauchplatz wird jedoch auch seinem Namen mehr als gerecht, an jeder Ecke kann man die unterschiedlichsten Schnecken finden.
Der letze im Bunde ist Bianca, den Namen hat der Tauchplatz von dem dort vor Anker liegenden ehemaligen Tauchschiff. Neben den üblichen Verdächtigen, findet man dort auch einige spezielle kuriose Tiere, die Blatt-Schaf-Schnecke ist dort ebenso zuhause wie der Wonderpus Octopus und der Coconut Octopus. Unter anderem kann man an diesem Platz bei Dämmerung die Mandarinfische bei ihrem Paarungstanz beobachten.
Fazit
Mit großen Erwartungen sind wir angereist und diese wurden mehr als nur erfüllt, sei es die hochprofessionell geführte Tauchbasis, das leckere Essen oder die beeindruckenden Tauchplätze, alles hat einfach gepasst. Das Resort war durchweg sauber, sehr gut ausgestattet und das Personal immer freundlich hilfsbereit. Wer Lembeh einmal betauchen möchte dem können wir das Bastianos nur empfehlen.
Hier geht es zu unserer Bildergalerie über das Bastianos Lembeh.